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Ein|Blick in die Arbeit des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen.

 

Endspurt für den Ausbau des Dresdner Residenzschlosses – Schlosskapelle soll wieder Veranstaltungsort werden

Der Endspurt für den Ausbau des Dresdner Residenzschlosses ist eingeläutet. Zurzeit laufen unter Leitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) die Arbeiten zum Ausbau der Schlosskapelle als multifunktionaler Veranstaltungsraum.

Finanzminister Christian Piwarz verschaffte sich heute einen Überblick über das aktuelle Baugeschehen: „Viele Generationen arbeiten seit Jahrzehnten am Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses. Jetzt läuten wir den Endspurt ein. In einem Jahr wollen wir mit dem Dresdner Schloss in wesentlichen Teilen fertig sein. Bereits ab Oktober dieses Jahres soll in der ehemaligen Schlosskapelle wieder musiziert und gesungen werden. Die Schlosskapelle verwandelt sich gerade in einen flexiblen Veranstaltungsraum. Wir geben Dresden und der Musikwelt ein Stück Geschichte zurück“.

Neben dem Ausbau der Schlosskapelle erfolgt seit Januar 2023 die Rekonstruktion des Propositionssaals und des Großen Ballsaals im Nordflügel. Vor wenigen Tagen wurden die großen Gerüste in den beiden Sälen entfernt und der Raumeindruck ist jetzt erstmalig erlebbar. Diese Säle werden Anfang 2026 an die Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) übergeben. Für die Rekonstruktion beider Säle investieren Bund und Freistaat rund 21 Millionen Euro.

Aus heutiger Sicht werden bis zur Fertigstellung aller Bereiche im Jahr 2027 voraussichtlich rund 407 Millionen Euro vom Bund und Land für den Wiederaufbau des Gesamtkunstwerkes Dresdner Schloss investiert.

Informationen zum Baugeschehen Schlosskapelle

Der Ausbau der Schlosskapelle erfolgt in zwei Etappen. Die erste Etappe war der Einbau des Schlingrippengewölbes im Zeitraum von 2010 bis 2013. Die Schlosskapelle bekam so ihre prägende spätgotische Raumstruktur zurück.

Die zweite und derzeit laufende Etappe ist die Rekonstruktion weiterer Elemente und der Ausbau der Schlosskapelle als multifunktionaler Veranstaltungsraum für 270 Besucher.

Der Raum entspricht künftig handwerklich und materiell dem historischen Vorbild und bietet alle Voraussetzungen für verschiedene öffentliche Nutzungen. 

Folgende Architekturelemente werden rekonstruiert:

  • Orgelempore (Ostseite)
  • Musikerempore (Ostseite)
  • zwei übereinanderliegende Westemporen
  • Bogenarchitektur der Nord- und Südseite aus Naturstein.

Alle Oberflächen bleiben sichtbar und unbehandelt. Das heißt Sandstein und Putz werden nicht gestrichen oder marmoriert. Auch das Schlingrippengewölbe wird nicht geputzt.

Die Trockenbauer arbeiten zurzeit an der Wiederherstellung der frühbarocken Musikerempore. Sie besteht aus einer Stahlträgerkonstruktion mit Holzbrüstung, von der aus künftig musiziert und gesungen werden kann. Außerdem werden kleine Brüstungen zur Abgrenzung der Seitennischen eingebaut, die gleichzeitig für eine gute Raumbelüftung sorgen. An der oberen Westempore laufen die Natursteinarbeiten zur Verkleidung.

Der Raum wird mit modernster Beleuchtung und Tontechnik ausgestattet. Im Oktober 2025 soll die ehemalige Schlosskapelle als neuer, öffentlicher Veranstaltungsraum feierlich an die SKD übergeben werden und kann danach über diese angemietet werden.

Baubeginn: 2023, Übergabe: Oktober 2025
Kosten: 8,4 Millionen Euro (davon 3,75 Mio. € Bundesmittel)

 

Staatsregierung beschließt Haushaltsentwurf für 2025/2026

Ein Meilenstein auf dem Weg zum Doppelhaushalt 2025/2026 ist geschafft: Die Sächsische Staatsregierung hat heute ihren Regierungsentwurf verabschiedet. Er geht noch heute an den Sächsischen Landtag, den Haushaltsgesetzgeber.

Für beide Jahre sieht der Regierungsentwurf ein Etatvolumen von insgesamt 50 Milliarden Euro vor. Dem Entwurf gingen aufgrund der angespannten finanziellen Lage intensive Arbeits- und Abstimmungsmonate voran. „Mit diesem Haushalt ist es gelungen, Einnahmen und Ausgaben in Einklang zu bringen. Dazu waren allerdings an vielen Stellen schmerzliche Einschnitte notwendig. Dennoch ermöglicht der Haushaltsentwurf in diesem und im kommenden Jahr Investitionen in die Zukunft des Freistaates“, sagte Finanzminister Christian Piwarz bei der Vorstellung des Regierungsentwurfes.

Mit Blick auf kommende Landeshaushalte, sprach sich Christian Piwarz dafür aus, „eine ernsthafte strukturelle Diskussion zu führen. Wir müssen uns die grundsätzliche Frage stellen: Was muss der Staat leisten und was kann er sich nicht mehr leisten? Generationsgerecht wirtschaften – das muss der Anspruch sein.“

Wie ist der weitere Zeitplan?
Der Regierungsentwurf zum Doppelhaushalt 2025/2026 wird am 3. April in einer ersten Lesung im Landtag behandelt. Von dort geht er in die Fachausschüsse zur Beratung. Ziel ist es, den Haushalt noch vor der Sommerpause zu beschließen.

 

Herzlich willkommen, Christian Piwarz!

Wir freuen uns, ihn als neuen Finanzminister des Freistaates Sachsen begrüßen zu dürfen! Am 19. Dezember 2024 überreichte Ministerpräsident Michael Kretschmer ihm feierlich die Berufungsurkunde. Im Anschluss erfolgte die Staffelstabübergabe im Lichthof des Finanzministeriums von Hartmut Vorjohann, der das Amt seit Ende 2019 innehatte, an Christian Piwarz.

Als gebürtiger Dresdner und Absolvent der Rechtswissenschaften an der TU Dresden ist er seit 2006 Mitglied des Sächsischen Landtages in der CDU-Fraktion. Dort wurde er 2009 und 2014 zum 1. Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Parlamentarischen Geschäftsführer gewählt. Christian Piwarz bringt umfangreiche Regierungserfahrung mit. Seit Dezember 2017 war er bereits als Sächsischer Staatsminister für Kultus tätig.

Seit dem 19. Dezember 2024 steht er nun an der Spitze des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen. In dieser Rolle übernimmt er die Verantwortung für die Haushalts-, Finanz- und Steuerpolitik im Freistaat. Unter seiner Regie wird der sächsische Haushalt erstellt. Auch ist er verantwortlich für die Bau-, Liegenschafts- und Beteiligungsverwaltung, das Bezahlungsrecht der Beamten, Richter und Arbeitnehmer des Freistaates sowie den Vollzug der Steuergesetze in den Finanzämtern.

Unterstützt wird er dabei von Staatssekretär Sebastian Hecht.

Wir wünschen ihm viel Erfolg und alles Gute in seinem neuen Amt!

 

100 Jahre Zwingerbauhütte Dresden – Sanierung des Glockenspielpavillons pünktlich zum Gründungsjubiläum abgeschlossen

Mit ihrer kunsthandwerklichen Arbeit und Expertise bewahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Zwingerbauhütte den barocken Prachtbau von August dem Starken im historischen Zentrum Dresdens vor dem Verfall. Vor einhundert Jahren, am 1. November 1924, wurde die Zwingerbauhütte unter der Leitung des ersten Zwingerbaumeisters Hubert Georg Ermisch gegründet. Heute geht ihre Bedeutung weit über die eines kunsthandwerklichen sächsischen Baubetriebes hinaus. Das unterstreicht nicht zuletzt die Anerkennung als „Immaterielles Kulturerbe der UNESCO“. Der Titel wurde der Zwingerbauhütte mit 17 weiteren Bauhütten aus fünf Ländern im Dezember 2020 verliehen.

Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der Dresdner Zwingerbauhütte lud heute Sachsens oberster Bauherr, Finanzminister Hartmut Vorjohann, zu einem Pressetermin am frisch sanierten Glockenspielpavillon des Zwingers mit anschließender Festveranstaltung in der Zwingerbauhütte. Dabei wurde nicht nur in luftiger Höhe die Arbeit der vergangenen eineinhalb Jahre am Pavillon in Augenschein genommen, sondern gemeinsam auf das vergangene Jahrhundert der Bauhütte geblickt. Zu Ehren des ersten Zwingerbaumeisters Hubert Georg Ermisch wurde im Eingangsbereich der Bauhütte eine Gedenktafel enthüllt.

Den Auftakt der heutigen Jubiläumsfeier bildete die Vorstellung der pünktlich zum Jubiläum fertig sanierten stadtseitigen Fassade des Glockenspielpavillons an der Sophienstraße.

 

Frischekur für den Glockenspielpavillon

Der Glockenspielpavillon bekam nach seiner umfangreichen Sanierung Ende der 1990-er Jahre seit Juni 2023 eine „Frischekur“. Beispielhaft für die aktuellen Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden den Gästen verschiedene Arbeiten in luftiger Höhe vorgestellt: Dazu gehörten eine neu gefertigte, originalgetreue Kopie des Kapitells (oberer Abschluss) einer vier Meter hohen Sandsteinsäule, verschiedene gereinigte und ausgebesserte lebensgroße Skulpturen und das an einigen Stellen ausgebesserte sächsische Wappen – das in seiner Art einzige am Zwinger.

Die aktuellen Arbeiten an der Fassade des Pavillons geben einen guten Überblick über die Hauptaufgaben der Zwingerbauhütte – damals wie heute: Die Reinigung, Restaurierung, Konservierung und auch Neuanfertigung historisch bedeutsamer Bausubstanz. Über die Jahre kommt es durch Witterungs- und Umwelteinflüsse immer wieder zu Schäden am Bauwerk und an den Skulpturen. Diesen Prozess zu bremsen, die bis zu 300 Jahre alte Sandsteinsubstanz zu schützen und, wenn nötig, verlorene Oberflächenformen wieder neu herzustellen, ist die Kernaufgabe der Zwingerbauhütte.

Dafür wendet das aktuell 13-köpfige Team (darunter drei Auszubildende) aus Architekten, Bauingenieuren, Restauratoren sowie Steinmetz- und Steinbildhauermeistern und -gesellen rund um den heutigen Zwingerbaumeister Kai-Uwe Beger zumeist traditionelle Handwerkskunst an. Damit stehen sie in der Tradition ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger der vergangenen 100 Jahre. Aber es werden auch neue (digitale) Wege beschritten. So wurden die Schäden am Glockenspielpavillon erstmals digital in ihrer Größe und Art erfasst. Vorher erfolgte dies mühevoller und langwieriger auf Papierplänen. Die erfassten digitalen Daten werden in Datenbanken eingepflegt. Diese Dokumentationen dienen als Grundlage für die Arbeit der nächsten (Handwerker-)Generationen der Dresdner Zwingerbauhütte.

 

Geschichte der Zwingerbauhütte – 1924 bis heute

Mit dem Ortwechsel vom Baugerüst zur Festveranstaltung ging es heute natürlich um die ereignisreiche Geschichte der Zwingerbauhütte: Die Verpflichtung zur jahrhundertealten Handwerkskunst der Steinmetze und Steinbildhauer zeigte sich bereits bei der Gründung im November 1924. Mit der Namensgebung „Bauhütte“ sollte der Bezug zum mittelalterlichen Hüttenwesen hergestellt werden. Der Gründung der Bauhütte waren bereits drei Restaurierungsphasen des zwischen 1709 und 1732 errichteten Zwingers vorangegangen – teilweise mit mäßigem Erfolg, beispielsweise aufgrund der Verwendung falscher Materialien wie Portlandzement oder Ölfirniss zum Anstrich der Fassaden und Skulpturen.

Mit der Gründung der Zwingerbauhütte erfolgten eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Schadensursachen im Zwinger und ein Umdenken im Umgang mit den genannten Materialien. Es oblag dem Zwingerbaumeister Hubert Georg Ermisch und seinem Team, die schädlichen Substanzen zu entfernen und den gesamten Zwinger einer generellen Restaurierung und Rekonstruktion zu unterziehen. Es wurde eine „Zwingerpaste“ entwickelt, die die schädliche Farbe löste. Alte Steinergänzungen aus Zement wurden durch Sandstein ersetzt.

Eine wesentliche Rolle spielten die Bauhütte und das große Engagement ihres damaligen Zwingerbaumeisters Hubert Georg Ermisch beim Wiederaufbau des Zwingers nach seiner großflächigen Zerstörung in Folge der Bombardierung Dresdens im Februar 1945. Die Wiederaufbauarbeiten als fünfte Restaurierungsphase des Zwingers dauerten bis 1968. Mit der Vollendung der Arbeiten wurde die Zwingerbauhütte aufgelöst bzw. umgewandelt in die „Bauabteilung für kulturhistorische Bauten Dresden“.

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert Unterbrechung wurde die Zwingerbauhütte im Juni 1991 als Teil der sächsischen Hochbauverwaltung wieder eingerichtet und mit der sechsten Restaurierungsphase des Zwingerensembles begonnen. Die Bauhütte ist heute Teil des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Niederlassung Dresden I). 2002 erfolgte der Bezug des heutigen Standortes in Zwingernähe mit Restaurierungswerkstatt, Freiarbeitsplätzen, Magazinen, Archiv, Büros und Sozialräumen. Bisheriger Höhepunkt und herausragende Anerkennung für die kulturgeschichtliche und gesellschaftliche Bedeutung der Zwingerbauhütte und des Bauhüttenwesens an sich war die Aufnahme der Dresdner Zwingerbauhütte und 17 weiterer Bauhütten aus fünf Ländern als „Immaterielles Kulturerbe der UNESCO“ im Dezember 2020. Unter den 18 Bauhütten ist die Zwingerbauhütte die einzige Hütte ohne Anbindung an einen Sakralbau.

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